viernes, 29 de junio de 2012

USI-IAA im Generalstreik: Gesundheit statt Profite

An dem letzten Generalstreik am 22. Juni 2012 beteiligten sich nicht nur die itali­enischen Basisgewerkschaften USB, CUB, CIB-Unicobas, Snater und SI-Cobas. Auch die anarchosyndikalistische USI-IAA hatte zur Arbeitsniederlegung in mehreren Branchen aufgerufen. Der 24-Stunden-Streik der Beschäftigten im öffentlichen Sektor und in privaten Unternehmen wurde organisiert, um gegen die Politik der Regierung zu protestieren.

Diese will mit Sparmaßnahmen und der geplanten Arbeits-und Rentenreform eine Kürzung ihrer Ausgaben durchsetzen. Auch fordern die Gewerkschaften eine Verkür­zung der Arbeitszeit, die Legalisierung von Arbeitsmigrant/innen und eine Reduzierung der Militärausgaben.


Der Streik wurde im ganzen Land durch­geführt, außer in der Erdbebenregion Emilia-Romagna, wo die Bevölkerung immernoch unter den Zerstörungen leidet. Die Arbeitsniederlegung fand statt an staatlichen Einrichtungen, Universitäten, Feuerwehren und Gesundheitseinrichtu­ngen, sowie im privaten Sektor.
Auch der Luft-, See-und Schienenverkehr wurde bestreikt und im Nahverkehr gab es in Mailand und Rom ein Verkehrschaos. In Mailand fuhren am 08:45 Uhr keine U-Bahn mehr und in Rom waren fast alle Bahn­strecken (bis auf das gesetzliche Mindest­maß) vollkommen gesperrt. Auch der Zug­verkehr wurde durch den Streik betroffen, allerdings nur in geringem Ausmaß, aber am Flughafen Mailand mussten 122 Flüge abgesagt werden.

Im Zuge des Generalstreiks fanden zahlreiche Demonstrationen statt, an denen sich tausende Menschen beteiligten. In Mailand zogen Demonstrant/innen durch die Innenstadt, wobei einige Leute Eier und faules Gemüse auf Bankfilialen warfen. In Rom wurde während einer Kundgebung aus Protest gegen die Euro-Politik ein Geldautomat der „Deutschen Bank“ zugemauert.

In Mailand fand eine Demonstration der USI-IAA am Krankenhaus San Raffaele statt, wo die Anarchosyndikalist/innen über eine starke Basis verfügen. Etwa 500 Personen protestierten gegen Lohnkürzu­ngen und den Ausbau befristeter Arbeitsver­träge. Es wurde ebenfalls gegen die Ein­stellung von Leiharbeiter/innen zur Senkung der Personalkosten protestiert, was eine qualitative Verschlechterung der Versor­gung bedeutet.

Außerdem waren dort in den letzten Wochen befristete Arbeitsverträge nicht verlängert worden. Der Streik richtete sich auch gegen das Einsparen von Zuschlägen – vor allem, da die Arbeiter/innen aufgrund der wirtschaftlichen Krise in unsicheren Arbeitsbedingungen leben müssen.

Doch auch wegen des Mangels an Arbeit­sicherheit und Gesundheitsschutz gingen die Protestierenden auf die Straße, um auf die prekären Folgen der Sparpolitik auf­merksam zu machen, da die Ausgaben­kürzungen in Verwaltung und Wartung negative Folgen für alle haben. Der Aufbau eines guten Arbeitsklimas und die Ein­haltung der vertraglichen Vereinbarungen muss von den Arbeiter/innen immer wieder auf’s Neue erkämpft werden.

Quelle: allgemeinessyndikatkoeln.blogsport.de

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